Die Stadt hat im Zuge der Umgestaltung des Colombiparks den über Jahre ganz offensichtlich recht gut funktionierenden Platz für Drogenkonsumierende im Colombipark in der Nähe des Rotteckrings geschlossen. Dafür wurde der neue Pergolaplatz am hinteren Ende des Parks eröffnet. Gab es vorher nur wenige Anwohner:innen und hauptsächlich Büros als Nachbar:innen, haben jetzt zahlreiche Menschen den Platz wenige Meter vor dem Balkon oder den Fenster. Der viel genutzte Platz ist zudem um 2/3 kleiner als der alte. Für den geplanten Abenteuerspielplatz hat u.a. das Colombihotel gespendet, das so dafür gesorgt hat, dass der Platz deutlich weiter vom Hotel weggerückt ist. Seit der Verlegung gibt es massiven Streit um Gewalt, Lärm, Müll, Drogenkonsum in den Hauseingängen etc., was z.B, von der Bürgerinitiative Colombipark auf zahlreichen Fotos festgehalten wird. Die Bürgerinitiative distanziert sich vom Lokalverein Innenstadt und schreibt:
„Wir haben zudem gelernt, dass Bürgervereine, wie in unserem Fall hier der Lokalverein Innenstadt Freiburg i. Br. e.V., kritisch zu betrachten sind. Sie werden von der Stadt zur Durchsetzung ihrer Interessen instrumentalisiert und dann vorgeblich als Vertreter der Bürgerschaft einbezogen. Der Freiburger Lokalverein Innenstadt hatte das Umgestaltungsprojekt daher von Anfang an mitgetragen und – da hier wiederum Personenkreise mit bestimmten kapitalorientierten Interessenslagen organisiert sind – gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung gegen alle Betroffenen und dabei insbesondere ohne eine nachhaltige konzeptionelle Berücksichtigung der Drogenklientel durchgesetzt.“
An diesem Mittwoch den 2. Oktober eröffnet nun ein 2. Platz für Drogenkonsumierende, der durch die Stadt Freiburg in kürzester Zeit errichtet wurde. Stadtrat Markus Schillberg erklärte im RDL Interview, dass er ein solches Tempo noch nie erlebt habe. Der neue Platz liegt an der Kreuzung von Stefan-Meier-Straße und Friedrichring, soll 24 Stunden geöffnet sein und wurde am 1. Oktober der Presse vorgestellt. Anwesend waren u.a. Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach; der Leiter des Polizeireviers Freiburg-Nord, Ulrich Hildenbrand und die Leiterin der Drogenhilfe Selina Trinkner. Radio Dreyeckland hat das Pressegespräch verfolgt und führte anschließend noch Interviews mit Selina Trinkner und Ulrich von Kirchbach.