Kapitalismuskritik auf der Bühne: "Die kleinen Füchse" ist das aktuelle Stück der Immoralisten

Kapitalismuskritik auf der Bühne: "Die kleinen Füchse" ist das aktuelle Stück der Immoralisten

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Gekonnt: Darstellerinnen des Theaters der Immoralisten
Spielen groß auf: Anna Tomicsek als Regina und Verena Huber als Birdie
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
„Fangt uns die Füchse. Die kleinen Füchse. Sie verwüsten die Weinberge, die blühenden Reben“   Von Manuel Kreitmeier:

Dieses Zitat aus dem Hohelied des Salomon stellt die amerikanische Autorin Lillian Hellman ihrem Stück „Die kleinen Füchse“ als Motto voran. Hellman, überzeugte Marxistin, bezieht sich damit auf die Vorstellung, dass die Deformationen des kapitalistischen Gesellschaftssystems nicht allein bei den Großkonzernen und Banken zu finden sind, sondern die Zellen jedes Individuums befallen können. Die Gier – vorherrschendes Prinzip des Kapitalismus – greift im Stück und in der Gesellschaft wie ein Virus um sich: Die vielen kleinen Füchse sind es, die laut Hellman das Land zerstören. Die Autorin vertrat lebenslang die Überzeugung, dass in einem Land, das auf Gier, Profit und Ausbeutung ausgerichtet ist, der Humanismus verdorren muss, die Menschen zu wilden Tieren werden. Die glorreiche Vergangenheit der USA sieht Hellman dabei ebenso kritisch, weil nostalgisch realitätsfern, wie die Machenschaften der Frühkapitalisten.

 

Im Interview sprachen wir mit Regisseur Manuel Kreitmeier und Hauptdarstellerin Anna Tomicsek als Regina unter anderem über die historischen und politischen Hintergründe des Stücks.