1979 drehte Korhan Yurtsever einen Film über eine fiktive Familie türkischer Arbeitsmigrant*innen in Deutschland. Was Kara Kafa (Schwarzkopf) gegenüber anderen engagierten türkischen Filmen seiner Zeit hervorhebt, ist dass er Frauen als bewusst, aktiv und wirksam zeigt. Man vergleiche etwa den berühmten Film Yol (Der Weg) von Yilmaz Güney, der mit Frauen vor allem in der Opferrolle sympathisiert. Doch Kara Kafa kam nie in die Kinos. Die Zensur ließ alle Kopien beschlagnahmen, sie landeten zusammen mit anderen ungenehmen Filmrollen in einer Gefängniszelle, um dort zu verrotten. Nur eine schlechte Kopie tauchte später auf. Mittlerweile ist es einem Cineasten aus Berlin gelungen, die Negative des Films im Archiv der Mimar Sinan Universität in Istanbul aufzuspüren und zu restaurieren. Auf diese Weise konnte der Film unter anderem im Kommunalen Kino in Freiburg gezeigt werden. Radio Dreyeckland sprach mit dem Regisseur Korhan Yurtsever.
jk