Kommentar zum Sieg über die Ukraine offenbar versehentlich zu früh veröffentlicht

Kommentar zum Sieg über die Ukraine offenbar versehentlich zu früh veröffentlicht

Ein Kommentar zum Sieg über die Ukraine des Kolumnisten Piotr Akopov von Ria Novosti wurde bei der Agentur Ria Novosti und bei Sputnik am Samstag offenbar zu früh veröffentlicht. Dass es ein Versehen war, geht daraus hervor, dass er rasch wieder gelöscht wurde und aus der Tatsache, dass der Sieg bisher nicht stattgefunden hat. Die Löschung konnte jedoch nicht die Registrierung im Internetarchiv Wayback-Machine verhindern. Der Kommentar feiert wie erwartet, den Sieg und Putin als Helden in den höchsten Tönen. Russland habe den Westen nicht nur herausgefordert, „sondern ihm auch gezeigt, dass die Ära der westlichen globalen Dominanz endgültig vorbei ist“. Die Ukraine sei zu Russland zurückgekehrt. Die Eigenstaatlichkeit der Ukraine solle erhalten bleiben, aber umstrukturiert werden und es sei noch nicht klar innerhalb welcher Grenzen. Offenbar schwebt dem Autor so etwas wie eine Föderation aus Russland, Weißrussland und Ukraine vor, natürlich unter der Führung Moskaus. Der Artikel offenbart auch die Angst des Kremls vor der wachsenden Entfremdung von Russland in den seit dreißig Jahren selbstständigen Ländern. Die „Rückgabe an Russland“ wäre mit jedem Jahrzehnt schwieriger geworden, weil die „Derussifizierung“ in der Ukraine weitergegangen wäre, meint Akopov.

 

Da der Artikel politische Perspektiven vorwegnimmt, kann er nicht ohne Kontakte zur politischen Führung verfasst worden sein. Dass sich die Panne am Morgen des dritten Tages nach Beginn des Überfalls ereignete, spricht dafür, dass man in Moskau mit einer raschen Überwältigung der Ukraine rechnete.