Krise in Venezuela: Regierung öffnet Grenzen und besetzt eine Windelfabrik

Krise in Venezuela: Regierung öffnet Grenzen und besetzt eine Windelfabrik

Nach monatelangen Versorgungsengpässen hat die Regierung Venezuelas die eigentlich geschlossene Grenze nach Kolumbien für kurze Zeit geöffnet. Rund 500 Frauen hatten zuvor die Grenze überschritten, um im Nachbarland einkaufen zu können. Das ist jetzt auch offiziell möglich. Der Gouverneur des kolumbianischen Departements Norte de Santander, William Villamizar, sprach von mehr als 25.000 VenezolanerInnen, die sich seit Sonntag in den grenznahen Städten vor allem mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln eingedeckt haben.

Die Regierung unter Nicolas Maduro hat außerdem die Besetzung einer Windelfabrik des US-amerikanischen Konzerns Kimberly Clark angeordnet. Diese hatte zuvor wegen Mangels an Produktionsstoffen die Arbeit eingestellt. Es gehe um den Schutz der ArbeiterInnen, erklärte Arbeitsminister Oswaldo Vera. Bei der Besetzung handele es sich um eine vorübergehende Maßnahme, so Oswaldo Vera. Man besorge nun die notwendigen Grundstoffe für die Produktion. In der Fabrik arbeiten rund 1200 Menschen, denen vom Verdienstausfall bis zur Arbeitslosigkeit empfindliche Konsequenzen aus der Einstellung der Arbeit drohen.

Seit Monaten befindet sich die Wirtschaft Venezuelas in einer tiefen Krise, die sich in Import- und Produktionsproblemen niederschlägt. Grund dafür sind unter anderem der massiv eingebrochene Erdölpreis.