Mehr Zwangsverheiratungen am Horn von Afrika wegen Hungerkrise

Mehr Zwangsverheiratungen am Horn von Afrika wegen Hungerkrise

Nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef führt die Hungerkrise am Horn von Afrika zu mehr Zwangsverheiratungen von Mädchen. Das Ziel der Familien sei nicht nur eine finanzielle Entschädigung zu bekommen, sondern auch eine Esserin in der Familie weniger zu haben und dass das verheiratete Mädchen in einen Haushalt kommt, der besser gestellt ist. Mädchen ab 12 Jahren würden an Männer verheiratet, die zum Teil fünfmal älter wären. Auch Genitalverstümmelungen hätten zugenommen. In von der Hungerkrise besonders betroffenen Regionen Äthiopiens habe sich die Zahl der Kinderehen verdoppelt. Betroffen sind auch die Nachbarländer Somalia und Kenia. Laut Unicef hat als Folge des Hungers auch die Zahl der Kinder zugenommen, die die Schule abbrechen mussten. In drei Monaten seien in Äthiopien, Somalia und Kenia 3,3 Mio. Kinder von der Gefahr eines Schulabbruches betroffen gewesen. Zu den Gründen für die Hungerkrise gehört die stärkste Dürre seit 40 Jahren, aber auch Überschwemmungen und regionale Konflikt. Eine Verschärfung droht aufgrund des Krieges gegen die Ukraine. Somalia bezieht 92% seines Weizens aus der Ukraine und Russland. Entsprechend seien die Lebensmittelpreise in den Himmel gestiegen.