Medienberichterstattung über rechte Verschwörungstheorien: "Migrationswaffe" und "großer Austausch": Rechte Ideologien in der öffentlichen Debatte

"Migrationswaffe" und "großer Austausch": Rechte Ideologien in der öffentlichen Debatte

Anti-Nazi-Mahnmal.jpg

Mahnmal zum Gedenken an den Brandanschlag in Solingen 1993
Mahnmal zum Gedenken an den Brandanschlag in Solingen 1993
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
http://www.freiburger-buendnis-gegen-rassismus.de/images/denkmal.jpg

Am vergangenen Freitag gab es als Teil der Internationalen Wochen gegen Rassismus einen Vortrag von Florian Eisheuer zum Thema Verschwörungstheorien in der rechten Szene. Eisheuer, der unter anderem als Referent für das jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus gearbeitet hat, beobachtet seit einigen Jahren eine Entwicklung in großen Teilen der rechten Szene. Dort kommt es, so seine These, zu einer Vermischung von altbekanntem Rassismus mit Verschwörungstheorien über eine wahlweise jüdische oder amerikanische Elite, die die sogenannte Migrationswaffe auf ein bedrohtes Deutschland richtet. Migration und Flucht seien, so ist aus dieser Ecke oft zu hören, von oben gesteuert, um das deutsche Volk auszutauschen. Auch die deutsche Regierung und die Wirtschaftseliten seien Teil dieses mehr oder weniger geheimen Planes.


Einerseits trifft man in diesem Milieu die üblichen Verdächtigen, wie den selbsternannten, angeblich 2500 Jahre alten Druiden Burghardt Bangert, der vor einigen Wochen in Schwetzingen verhaftet wurde, und das Institut für Staatspolitik des rechten Theoretikers Götz Kubitschek. Andererseits scheuen sich auch Teile des AfD-Bundesvorstandes nicht, sich solcher Thesen zu bedienen. Ein bisschen verklausulierter und in Andeutungen, selbstverständlich, aber von AnhängerInnen der rechten Verschwörungstheorien werden sie laut und deutlich gehört.


Wie können Medien über diese oft kruden und schlich falschen, an vielen Stellen aber auch gefährlichen Thesen berichten? Schenkt man solchen Lügen und Verleumdungen damit nicht genau die Aufmerksamkeit, die sie wollen? Oder braucht es im Gegenteil viel mehr Aufklärung? Darüber haben wir mit Florian Eisheuer gesprochen.