(Mexiko-Stadt, 18. Januar 2021, desinformémonos).- Zwei Wochen nach Jahresbeginn hat sich die erste Migrant*innenkarawane des Jahres 2021 aus ihrem Heimatland Honduras auf den Weg gemacht, um Elend und Gewalt in ihrem Heimatland zu entkommen. In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Mexiko und den Vereinigten Staaten flohen etwa 9.000 Honduraner*innen Richtung Guatemala, wo sie von Armee und Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken empfangen wurden. Gewaltsam drängten die guatemaltekischen Sicherheitskräfte die Migrant*innen an der Grenze zu Honduras auf einer Landstraße zurück. „Diese Leute haben kein Herz. Wir riskieren unser Leben. Es gibt keine Arbeit in Honduras, vor allem nach den beiden Hurrikanen und der Pandemie“, so der 29-jährige Honduraner Dixón Vazquez. In seinem Land gebe es ohnehin genug Probleme: die politische Krise, Korruption, Gewalt, Arbeitslosigkeit, unzureichende Schulbildung und medizinische Versorgung bedingt durch die Corona-Pandemie. Durch die beiden Hurrikane Eta und Iota hat sich die Armut in Honduras nun noch weiter zugespitzt. „Ich komme, weil ich Hilfe suche, damit ich meine Kinder ernähren kann, weil es dort nichts gibt. Weder Arbeit noch Essen oder Hilfe vom Staat“, sagte die 28-jährige Olga Ramírez, die vorher als fliegende Händlerin an einer Busstation in Honduras gearbeitet hat. „Wir haben das Recht zu migrieren. Raus aus Honduras, raus aus Guatemala, und niemand wird uns aufhalten“, versichert ihr Bruder Jairo. Seit 2018 haben mehr als ein Dutzend Karawanen von Migrant*innen Mittelamerika verlassen, auf der Suche nach einem besseren Leben in Mexiko und vor allem in den USA. Doch der Weg ist weit und beschwerlich: Repression durch Polizei und Armee sowie Diskriminierung und Hassreden seitens der Bevölkerung begleiten sie auf Schritt und Tritt.
(Quelle: Nachrichtenpool Lateinamerika npla)