Moskau sieht in Panama-Papieren eine gegen Putin gerichtete Desinformationskampagne

Moskau sieht in Panama-Papieren eine gegen Putin gerichtete Desinformationskampagne

Putins Pressesprecher Dmitrij Peskow spielte gestern die Veröffentlichungen über von einer Kanzlei in Kanada verwaltete Briefkastenfirmen und den unerklärlichen Reichtum einiger Putin nahestehender Personen, wie des Cellisten Sergej Roldugin herunter. Es gebe „nichts neues und nichts konkretes“. Er sei sogar „ein wenig enttäuscht“ meinte Peskow, denn er habe „besser fundiertes“ erwartet.

 

Nachdem man in Moskau Wind von den bevorstehenden Enthüllungen bekommen hatte, hatte Peskow bereits am 28. März JournalistInnen vor einer Desinformationskampagne gewarnt: "nicht nur Journalisten, sondern auch Vertreter anderer Organisationen und Dienste" steckten dahinter.

Jedenfalls befindet sich Putins Cellist in vielleicht nicht unbedingt guter aber politisch hochrangiger Gesellschaft. Von den Panama-Papieren betroffen sind neben Geschäftsleuten und Fußballern zahlreiche führende Politiker Staats- und Regierungschefs, bzw. ihnen nahestehende Personen. Zum Beipiel der Aserbaidschanische Präsident ilham Alijew, der Ukrainische Präsident Petro Poroschenko, der Chef der kommunistischen Partei Chinas Xi Jinping, der saudische König Salman ibn al-Asis, der isländische Ministerpräsident Sigmundur David Gunlaugsson, seine Ehefrau und zwei seiner Minister, ein Cousin des syrischen Präsidenten Baschar al-Asad, der mittlerweile verstorbene Vater des britischen Ministerpräsidenten David Cameron, Ian Cameron.