Nawalny schlägt mit Antikorruptionsvideo über Putins Palast zurück

Nawalny schlägt mit Antikorruptionsvideo über Putins Palast zurück

Der nach seiner Rückkehr nach Russland für 30 Tage in Untersuchungshaft genommene Kreml-Kritiker, Alexej Nawalny hat offenbar grünes Licht zur Veröffentlichung eines Antikorruptionsvideos gegeben. Das auf YouTube veröffentlichte Video ist im Stil eines echten Nawalny gehalten, lustig, locker und voller Details. Hauptthema des Videos ist Putins heimlicher Palast bei Gelendschik am Schwarzen Meer. Aus Sicht einer Drohne wird das in einem Wald an einer romantischen Steilküste gelegene Gebäude gezeigt. Nawalny hat auch jede Menge Informationen über das nicht allzu spartanische Innere gesammelt. Dazu gehören: Wasserpfeifenbar, privates Theater, Schwimmbecken, Aquadisco, Spielcasino, Eishockey-Feld, ein Tunnel zum Degustationsraum mit Brandungsblick, Tunnel zum Strand, Austernfarmen, Weinberge und gesonderte Datscha. Selbst Sofas hat Nawalny gezählt. Es gibt 47 Stück für Preise bis zu 22 000 Euro. Der teuerste Tisch im Haus kostete umgerechnet 47 000 Euro.

 

Der Sprecher des Präsidenten, Dimitrij Peskow dementierte umgehend die Existenz des Märchenschlosses, wobei er aber genaugenommen aber kein Frisches Dementi aussprach: „Wir haben schon vor Jahren erklärt, dass Putin keine Schlösser hat.“

 

Nawalny war nach seiner Rückkehr aus Deutschland am Flughafen wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen festgenommen worden. Ihm droht auch die Verbüßung von dreieinhalb Jahren Lagerhaft in Sibirien. Zu Beginn des Videos erklärt Nawalny, dass er das Video mit Absicht erst nach seiner Rückkehr nach Moskau veröffentlichen lasse. Putin solle nicht meinen, er habe Angst vor ihm.