Nach dem Mord an Walter Lübcke erhielten auch andere Politiker Morddrohungen

Nach dem Mord an Walter Lübcke erhielten auch andere Politiker Morddrohungen

Gestern bestätigte die Kölner Polizei Medienberichte wonach die Oberbürgermeisterin von Köln Henriette Reker nach dem Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke eine Morddrohung erhielt. Auch mindestens ein weiterer Politiker erhielt eine Morddrohung mutmaßlich aus rechten Kreisen. Es handelt sich dabei um den Bürgermeister der westfälischen Stadt Altena, Andreas Hollstein. Beide Betroffenen waren bereits das Ziel lebensbedrohlicher Attentatsversuche. Während des OB-Wahlkampfes im Herbst 2015 stach ein 44-jähriger Mann Reker an einem Infostand plötzlich ein 30 cm langes Messer durch den Hals. Der Mann verletzte auch weitere Personen, die Reker beisprangen. Als Motiv nannte der Mann nach seiner Ergreifung Kritik an der Flüchtlingspolitik. Zwei Jahre später wurde Andreas Hollstein Ziel eines ähnlichen Attentates. Während Hollstein in einer Dönerbude war, griff ihn ein betrunkener Gast ebenfalls mit einem Messer an, dass er ihm in den Hals stach. Der Besitzer der Dönerbude und sein Sohn konnten den Angreifer rasch überwältigen. Der 56-jährige Attentäter hatte zuvor lautstark über die liberale Flüchtlingspolitik des Bürgermeisters geschimpft. Auch Lübcke wurde wegen seiner liberalen Haltung in der Flüchtlingsfrage wiederholt öffentlich angefeindet und bedroht. Sein mutmaßlicher Mörder ist wegen Gewaltdelikten mit rechtsradikalem Hintergrund mehrfach vorbestraft.