Die Parlamentswahl vom gestrigen Sonntag in Ungarn hat die regierende Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán eindeutig gewonnen. Inzwischen ist die Stimmenzählung fast abgeschlossen. Die rechtspopulistische Fidesz erhält demnach rund die Hälfte aller Stimmen und damit noch mehr als bei der letzten Parlamentswahl im Jahr 2014. Ministerpräsident Viktor Orbán wird damit für eine dritte Amtszeit in Folge wiedergewählt. Wegen des ungarischen Wahlrechts könnte die Fidesz mit diesem Ergebnis sogar auf eine Zweidrittelmehrheit im Parlament zählen. Sie könnte somit Verfassungsänderungen durchsetzen, ohne weitere Parteien miteinzubeziehen.
Grösste Oppositionspartei ist nach der gestrigen Parlamentswahl nicht länger die sozialdemokratische MSZP, sondern die rechtsextreme Jobbik. Sie erhält rund 20 Prozent aller Stimmen und damit etwa den gleichen Stimmenanteil als vor vier Jahren. Die Sozialdemokraten hingegen halbieren ihr Ergebnis im Vergleich zu 2014 und kommen auf etwa 12 Prozent der Stimmen. Auch die Grünen überwinden die Fünf-Prozent-Hürde und sitzen weiter im neuen Parlament.
Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen und erreichte 70 Prozent.
(mc)