"Am 1. Oktober 2011 wurde ein Antifaschist in Riegel im Landkreis Emmendingen von einem Offenburger Neonazi angefahren und hierbei schwer verletzt. Bei dem Täter handelt es sich um den überregional bekannten Offenburger Nazi Florian Stech. Der Antifaschist wurde in ein Freiburger Krankenhaus eingeliefert und muss seither auf der Intensivstation behandelt werden." schreibt die Antifaschistische Aktion am Sonntag den 2.10. in einer Mitteilung, die auch auf linksunten.inymedia.org veröffentlicht wurde. In den Kommentaren wird hier von versuchtem Mord gesprochen.
Die Bürgerliche Presse versucht einen anderen Eindruck zu erwecken: "Bei einer Auseinandersetzung in Riegel (Kreis Emmendingen) hat ein Neonazi einen Linksextremisten mit seinem Auto angefahren und lebensgefährlich verletzt." heisst es beispielsweise bei der Nachrichtenagentur dapd. In dieser Meldung wird von "vermummten Linksautonomen" geschrieben, die am Samstag auf einem Parkplatz mehrere Autofahrer attackiert haben sollen. "Der Autofahrer habe ausgesagt, er sei in Panik geraten und deshalb schnell losgefahren" heißt es bei dapd.
Die Antifaschistische Aktion stellt das Geschehene folgendermaßen dar: "Im Rahmen der Mobilisierung neonazistischer Gruppen zu einem Aufmarsch am 22. Oktober 2011 in Offenburg, sollte am vergangenen Samstag eine Party im Großraum Emmendingen stattfinden. Diese sollte zur Finanzierung der Demonstration dienen. AntifaschistInnen beobachteten den Schleusungspunkt der Neonazis. Der dort in seinem Fahrzeug wartende Florian Stech bemerkte die Antifaschisten und fuhr los, offensichtlich mit der Absicht den in der Nähe von seinem Auto befindlichen Antifaschisten schwer zu verletzen. Der Antifaschist wurde von dem Auto erfasst, über den Wagen geschleudert und blieb regungslos liegen. Florian Stech nahm offensichtlich in Kauf, dass der Antifaschist hierbei ums Leben kommen könnte. Der bekennende Faschist Stech war bereits im vergangenen Jahr der Anmelder eines Neonaziaufmarsches in Offenburg. Auch für den diesjährigen Aufmarsch am 22. Oktober ist er als Redner vorgesehen. Er gilt seit Jahren als bekannter Aktivist in der regionalen Naziszene."
Auf http://linksunten.indymedia.org/de/node/48002#comment-28886 sind dann auch facebook-posts veröffentlicht, die die mörderische Einstellung von Florian Stech (alias Ragnar Strbjörn) verdeutlichen: "ich warte ja nur darauf, dass einer mal angreift! dann kann ich ihn endlich mal die Klinge fressen lassen!" schreibt er am 28. September. "das schöne daran, es wäre sogar Notwehr" kommentiert er seine Mordfantasien dort weiter.
Der lebensgefährlich verletzte Antifaschist liegt seither auf der Intensivstation, sein Zustand wird als kritisch bezeichnet. Die Antifaschistische Aktion ruft im Internet für den morgigen Mittwoch den 5. Oktober zu einer Spontandemo in Offenburg auf:
"Um uns mit dem Antifaschisten zu solidarisieren und gleichzeitig ein entschlossenes Zeichen an die rechte Szene der Region zu senden, wird am Mittwoch, den 5. Oktober eine entschlossene Spontandemonstration in der Offenburger Innenstadt stattfinden. Treffpunkt hierzu ist um 19.15 Uhr auf dem Parkplatz am Kirchplatz in Offenburg (bei der Evangelischen Kirche). Kommt pünktlich und zahlreich!"
Im Hinblick auf die angekündigte Nazidemo am 22. Oktober in Offenburg ruft die Antifa Ortenau überdies schon seit Wochen zu einem Antifaschistischen Aktionstag in Offenburg auf