Winni Rust führt im Gespräch mit Radio Dreyeckland durch das neue Heft des iz3w. Auch wenn selbst ein längeres Interview nicht alle interessanten Artikel berühren kann, entsteht doch das Bild einer Welt, die weit komplexer ist, als das was man nur von den täglichen Nachrichten kennt. Zu den Dingen, die hervorzuheben sind gehört das Bemühen, selbst bei Dingen, die aus mancher Perspektive negativ zu bewerten sind, zu verstehen, warum sie geschehen. Warum sehen Menschen etwa in Uganda den Bau einer beheizten Ölpipeline zum Indischen Ozean auch positiv, obwohl klar ist, dass jeder Tropfen Öl der gefördert und verbraucht wird, dem Planeten schadet? Auf dem Grad zwischen ökologischen Erfordernissen und wirtschaftlicher, letztlich sozialer Problematik oder zwischen "Skylla und Charybdis" bewegt sich auch das Interview mit dem Wirtschaftssoziologen Claus Dörre, der unter anderem meint, dass es auch notwendig wäre zunächst die Automobilarbeiter*innen selbst für die E-Mobilität zu gewinnen und das dies auch möglich sei. Im Kapitel "Zwei Wege aus dem Schlamassel" beschreibt Tomasz Konicz wie die Regierungen in China und Argentinien versuchen, die wirtschaftlichen Krisen ihrer Länder zu meistern. Beijing (Peking) setzt auf totale Regulierung, während es Buenos Aires mit totaler Deregulierung der Wirtschaft versucht. Konicz sieht aber doch Gemeinsamkeiten.
Das Heft enthält auch viele kulturelle Themen mit politischen Hintergründen. Wie Gedichte als Mittel gegen das Verschwindenlassen von Aktivist*innen in Kolumbien und Gegenkultur in Russland. Ein Gespräch mit Norma Schneider, der Autorin von "Punk gegen Putin".
jk