"David Macou wird 1959 in Chidenguele Gaza in Mosambik geboren. Er gehört zu einer der ersten Gruppen von Vertragsarbeiter*innen, die 1979 in die DDR geschickt werden. Macou erhält im VEB Braunkohlewerk Welzow in der Lausitz eine Ausbildung zum Schweißer. Ab 1986 wird er zudem als Gruppenleiter eingesetzt. Er lehnt es ab, ausschließlich in dieser Funktion zu arbeiten, weil er zurück in Mosambik auch wieder als Schweißer arbeiten und deshalb eine möglichst gute Qualifizierung für diese Tätigkeit erhalten will.
David Macou erlebt pogromartige Angriffe von Neonazis und Bürger*innen auf das Wohnheim der Mosambikaner*innen in Hoyerswerda im Mai 1990 und im September 1991. Er ist Teil der letzten Gruppe, die im November 1991 aus Hoyerswerda zurück nach Mosambik geschickt wird. Die Rückkehrer*innen erwarteten die Auszahlung ihrer transferierten Löhne in Mosambik. Als deutlich wird, dass die Regierung dieses Geld nicht auszahlen wird, organisiert Macou gemeinsam mit anderen den Protest. Seit 1993 kämpfen die Rückkehrer*innen aus der DDR –in Mosambik heißen sie Madgermanes – mit wöchentlichen Demonstrationen um die Auszahlung ihrer Löhne. Macou schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Eine Anstellung als Schweißer hat er in Mosambik nie bekommen."
Die lange Trennung von seiner Tochter, die er mit einer Arbeitskollegin bekommen hat, war für ihn sehr schmerzhaft.