Das Parlament des US-Bundesstaates Oklahoma hat den Entwurf für ein Antiabtreibungsgesetz gebilligt, den der republikanische Gouverneur Kevin Stitt vorgelegt hat. Medizinisches Personal, das einen Schwangerschaftsabbruch vornimmt, kann demnach mit bis zu 10 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100 000 Dollar bestraft werden. Ausnahmen sollen nur noch gelten, falls die schwangere durch die Geburt in Lebensgefahr wäre. Das Gesetz erlangt im August Gültigkeit. Dass die schwangeren Frauen selbst nicht bestraft werden, hat einen einfachen Grund, nämlich noch immer gilt eine Entscheidung des obersten Gerichtes, des Supreme Court von 1973 wonach Frauen in den USA ein Recht auf Abtreibung haben. Also nimmt Oklahoma den Umweg über eine Bestrafung des medizinischen Personals. Nach einem geleakten Urteilsentwurf, beabsichtigt der von Donald Trump mit einer reaktionären Mehrheit ausgestattete Supreme Court aber dieses Recht wieder abzuschaffen. Das umstrittene Urteil ist bisher nicht offiziell gesprochen, könnte also noch abgeändert werden. Derweil überbieten sich republikanisch dominierte Bundesstaaten mit immer neuen Gesetzen gegen Schwangerschaftsabbrüche.