Instrumentalisierung von Gruppenvergewaltigung durch AfD in Freiburg: Polizei prügelt 250 Nazis den Weg durch mehrere Tausend GegendemonstrantInnen frei

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Polizei prügelt 250 Nazis den Weg durch mehrere Tausend GegendemonstrantInnen frei

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Anti-AfD-Demo in Freiburg 29.10.2018
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RDL

"Danke Polizei!" 0:03 Dieser Spruch war am Montagabend immer wieder von der Nazidemonstration, die mit ca. 250 TeilnehmerInnen durch die Freiburger Innenstadt zog, zu hören. Gegen diese AfD-Instrumentalisierung einer Gruppenvergewaltigung vor rund zwei Wochen 3:50  hatten sich mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt versammelt. Angesichts der hohen Zahl der GegendemonstrantInnen war die Zahl an eingesetzten PolizistInnen zwar augenscheinlich nicht all zu hoch, die gingen aber umso rabiater vor, um den Nazis den Weg durch Freiburg zu bahnen. Mehrfach ritten Polizeipferde in die GegendemonstrantInnen, die immer wieder die Route der Nazis kurzzeitig versperrten. Verletzte wurden von der Polizei in Kauf genommen. Mindestens eine Person wurde vom Pfefferspray der Polizei verletzt, eine andere durch einen Nackenschlag der Polizei, der so schwer war, dass ein Krankenwagen kommen musste. Eine Person wurde ins Gesicht geschlagen, sodass ihre Lippe blutete. Es gab mehrere unnötigen Ingewahrsamnahmen. Ein hoher Anteil der Nazisprechchöre, die aber wohl nur wenige FreiburgerInnen mitbekamen, richtete sich gegen Angela Merkel. Die vom SWR übernommenen Polizeizahlen der Nazidemo von 300-500 sind übertrieben, die Zahlen des Gegenprotests von 1500 dagegen deutlich zu gering geschätzt. Allein die Menschenmenge, die sich um 18 Uhr am Bertoldsbrunnen versammelt hatte, wo noch der Protest am Platz der alten Synagoge hinzukam, war in ihrer mehrfachen Tausender Anzahl nicht zählbar. Offenbar versucht die Freiburger Polizei so zu rechtfertigen, warum sie den Nazis den Weg freigeräumt hat. Es wäre für sie ein Leichtes gewesen, die Versammlung der AfD auf eine Kundgebung zu beschränken, da der Polizeieinsatz zur Durchsetzung der Demonstration unverhältnismäßig war. Vielleicht wäre hier auch ein Signal von Oberbürgermeister Horn an die Polizei notwendig gewesen. Am Rathausplatz ließ es sich der neue OB zumindest nicht nehmen, sich bei den DemonstrantInnen gegen die AfD für das Engagemnet zu bedanken und aus dem Rathausfenster aufzumuntern.

Was bleibt, ist, dass die AfD bei ihrem Marsch durch Freiburg fast dauerhaft von GegnerInnen übertönt wurde 1:06 und sich eine große Anzahl an FreiburgerInnen klar gegen Rechts positioniert haben. "Ganz Freiburg hasst die AfD"0:25 und "unser Feminismus bleibt antirassistisch"0:12 waren ominipräsente Rufe. Allerdings wurde es nicht geschafft, die Nazidemonstration komplett zu verhindern, so dass Dubravko Mandic, Stefan Räpple und co. begleitet von einigen Nazischlägern und einigen Anderen stundenlang unter lautem Protest 0:45 durch die Innenstadt laufen konnten. Zu verdanken hatten sie dies der Freiburger Polizei unter dem Kommmando des Polizeirat Hochhuli. Bei uns gibts auch Reden von der Kundgebung am Platz der alten Synagoge zum Nachhören: https://rdl.de/beitrag/mein-entsetzen-ist-keine-rechtfertigung-f-r-euren...

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