2011 kam Portugal auf 260.392 junge Leute zwischen 15 und 29, die weder arbeiteten noch studierten oder eine Ausbildung hatten. Wenn nichts getan wird, warnt die Europäische Kommission, gerate die Demokratie in Gefahr. Die Kosten dafür entsprächen 1,57% des BIP, so die Tageszeitung Público. Das sei durchschnittlich und nur nicht ganz so schlimm, weil man jährlich etwa 100.000 qualifizierte junge Leute "exportiere", heißt es weiter. Die Europäische Kommission spricht von einer "Verschwendung" einer Generation, die so gut ausgebildet ist wie noch nie. 2011 waren in Europa von 94 Mio. Menschen zwischen 15 und 29 Jahren lediglich 34% erwerbstätig - ein historisches Tief in der EU. Im August diesen Jahres hatte die Zahl der Erwerbslosen unter 25 Jahren - nach Informationen des Statistikamtes Eurostat - bereits 22,7%; dabei rechnet man mit 5,5 Mio. Jugendlichen. Seit 2008 steigt die Quote rapide.
Portugal registrierte im August eine Erwerbslosenquote unter jungen Leuten von 35,9%. Unter denen, die arbeiten, haben 55% zeitlich begrenzte Arbeitsverträge.
Das Risiko für dieser Menschen sei, so die Europäische Kommission in einem Bericht, daß sie politisch und sozial "entfremden" könnten, das gelte vor allem für Langzeitarbeitslose. Bedenklich sei der psychische Streß, die Isolation, das Fernbleiben von Wahlen und ein Annehmen von "Risikoverhalten". Dadurch sei letztendlich auch die Democratie gefährdet, denn diese "Risikogruppe" würden sich eher von politischen Parteien und Gewerkschaften abwenden und sich radikalen Protesten anschließen. Schlußendlich, so die Kommission in ihrem Bericht, sei die große Herausforderung für europäische Demokratien, diese "politische, soziale und zivile Apathie zu bekämpfen und ein größeres Engagement von jungen Leuten in der Gesellschaft zu fördern."
Portugal hat einen Monat, um bei der Europäischen Kommission in Brüssel einen Haushalts-Plan B für 2013 (OE) mit Ausgabeneinsparungen vorzulegen.