Sachsenwahl: So sehen Verlierer aus

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Sachsenwahl: So sehen Verlierer aus

170.000 Wählerinnen weniger - die Nichtwählerinnen stärkste Partei. Die Sachsenwahl besticht nur scheinbar mit "sensationellen" Prozent Ergebnissen.

Der glänzende "Wahlsieger", den die Mainstream-Medien der rechspopulistische AfD zuschreiben, schrumpft bei näheren Hinsehen merklich. Ihre 159.497 Simmen (=9,7%) bedeuten gegenüber dem Europawahlen vom Mia 2014 einen Verlust von 5.000 Stimmen (bei gleich hoher Wahlbeteilgung). Da könnte die sozialdemokratisch leisetreterischste Linkspartei jubilieren, legt sie doch gegenüber der Europawahl zu: sogar 55.000 WählerInnen mehr auf 309.597. Dumm nur, da sie bald 20 % ihrer Wählerinnen - mehr als 60.000 - seit der Wahl 2009 verloren hat.Da kann auch das einzige Direktmandat aussser der CDU an Jule Nagel in Leipzig-Connewitz nicht wirklich trösten,
Die SPD freut sich über 2%  mehr. Die gegenüber der Landtagswahl 2009 15.000 zusätzlichen Wählerinnen bedeuten gegenüber der Maiwahl in Europa ein Minus von nicht weniger als 50.000 Wählerinnen. Nur die Aussicht bei Tillichs CDU als Juniorpartner einzusteigen, wärmt diese "Genossen".
Die auf  schwarzgrün von Antje Hermenau getrimmten 90er-Grünen haben auch die Anleihen an den schwarzgrünen Politik-"Riesen" Ministerpräsidenten Kretschmann, der aktuell mit einer rechten SPD in Baden-Württemberg koaliert, nicht geholfen. Ein Verlust von über 21.000 Wählerinnen im Vergleich zur Wahl 2009 (also bald 20 % ihrer damaligen Wähler) sind deutlich. Zumal selbst gegenüber der Europawahl 3.500 Wählerinnen diese grüne Politik blöder fanden.
Strahlemann Tillich von der CDU verlor über 77.500 Wählerinnen gegenüber der Wahl 2009, weit über 10 %. Im Gegensatz zur SPD konnte die CDU gegenüber der Europawahl jedoch zulegen: 86.000 Stimmen mehr retteten Tillich die unangefochtene Spitzenposition. Dies macht Koalitionen mit den geschlagenen Grünen, der 2-%-Siegerin SPD und der taktischen Reserve aus der rechtskonservativ-reaktionären AfD möglich.

Neben der offen faschistischen NPD - nach 10 Jahren - flog die rechtskonservativ profilierte FDP von Zastrow gleichermaßen aus dem Landtag in Dresden raus. Es wurde in beiden Fällen mit der AfD das aktuell massenkompatiblere Original gewählt.

(kmm)