Die durch den Konflikt mit Russland verstärkte Abhängigkeit westlicher Staaten von arabischem Öl und die Ablenkung der Öffentlichkeit durch die Krise nutzen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate für eine Offensive gegen die sogenannten Huthi-Rebellen im Jemen. Nach Angaben des Wall Street Journals wurden alleine im Februar 700 Luftangriffe geflogen. Das bedeutete die intensivste Kriegsführung seit 4 Jahren. Seit Jahren steht der Jemen immer wieder am Rande einer Hungersnot. Dass aufgrund des Krieges in der Ukraine die Preise für Weizen steigen, dürfte die Lage erneut verschärfen. Die von den beiden Huthi-Brüdern geführten Rebellen werden von Iran unterstützt. Der Konflikt hat aber viele verschiedene Facetten und lässt sich nicht einfach auf ein Gut-Böse-Schema herunterbrechen.

Saudi-Arabien verschärft im Schatten der Russland-Ukraine-Krise nicht nur den Krieg im Jemen, sondern offenbar auch die Repression im Innern. Am vergangenen Wochenende wurden im Königreich der Familie Saud 81 Menschen hingerichtet.