Der südliche Übergangsrat bricht mit der international anerkannten Regierung im Jemen

Der südliche Übergangsrat bricht mit der international anerkannten Regierung im Jemen

Am Sonntag hat der südliche Übergangsrat im Jemen die Übernahme der Regierungsfunktion in der Hafenstadt Aden und anderen südlichen Provinzen des Landes erklärt. Davor war der Übergangsrat ein Teil einer von Saudi-Arabien unterstützen Militärkoalition gewesen, welche die international anerkannte Regierung gestellt hatte.

Diese Entscheidung hat das Potenzial die Lage im vom Bürgerkrieg zerrütteten Land weiter zu verschlimmern. Die vereinten arabischen Emirate unterstützen den südlichen Übergangsrat, wodurch die bisher verbündeten vereinigten Emirate und Saudi-Arabien sich im Jemen nun eventuell gegeneinander wenden.

Die Entscheidung des Übergangsrates wird als Rückzug aus dem Riyadh-Abkommen und als Wiederaufnahme ihrer bewaffneten Rebellion gewertet. Im Jemen herrscht seit fünf Jahren ein Bürgerkrieg, den die Militärkoalition durch ein nationales Abkommen zur Wiederherstellung der geografischen Aufteilung vor 1990 beenden wollte. Ob die südlichen Provinzen dem Übergangsrat Folge leisten ist derzeit unklar und zumindest in Teilen unwahrscheinlich, wodurch eine weitere Fragmentierung der politischen Konflikte zu erwarten ist.

Der Bürgerkrieg im Jemen ist ein andauernder Konflikt, welcher 2015 zwischen der politischen und bewaffneten Houthi-Bewegung und der von Hadi geführten Regierung begann. Inzwischen Beteiligen sich am Konflikt verschiedene Staaten der Region, unter anderem Saudi-Arabien, die vereinigten arabischen Emirate, dem Iran und den USA sowie weiteren Fraktionen im Land selbst. Der Konflikt wird generell als Stellvertreterkrieg im Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran betrachtet.