Grenztote: Schneeschmelze in den italienisch-französischen Alpen bringt Leichen von Migranten an den Tag

Schneeschmelze in den italienisch-französischen Alpen bringt Leichen von Migranten an den Tag

In den Alpen an der italienisch-französischen Grenze wurden mindestens drei tote Migranten im Mai aufgefunden. Das berichtet die französische Tageszeitung "Le Monde". Besonders die Schneeschmelze bringe Leichen von Migranten an den Tag, die im Winter die Grenzpässe zwischen Bardonecchia und Briançon zu passieren versuchten.

Ein Jäger fand einen toten Mann Ende Mai an einem italienischen Hang. Die Polizei vermutet, dass der Mann schon im Winter gestorben ist. Sie versucht, seine Identität herauszufinden, indem sie die Reste der Fingerabdrücke mit Identitätsdateien abgleicht. Auf der französischen Seite der Grenze wurden im Mai ein Senegalese und eine Nigerianerin tot aufgefunden, die identifiziert werden konnten.

Anwohnerinnen und der Verein "Tous Migrants" versuchen, die Identität und die Geschichte der tot aufgefundenen Menschen herauszufinden, und ihnen einen Grab zu organisieren. Der Verein bezeichnet diese Menschen als "Opfer der Migrationspolitik".

An einfacheren Grenzübergängen wie die Zugverbindung zwischen Ventimiglia und Menton werden Schutzsuchende und Migranten ohne gültigen Einreisepapiere systematisch kontrolliert und unter rechtswidrigen Verfahren abgewiesen. Das kritisieren seit Längerem Menschenrechtsorganisationen und seit dieser Woche auch die französische Kontrollbehörde für Haftanstalten.

(mc)