Während Horst Seehofer, die bayerischen Landtagswahl fest im Blick, sein Ministerium des Inneren, für Bau und Heimat, eine neue Lagebeurtelung zur Rückführung syrischer Flüchtlinge erstellen lässt, kommt Kritik daran auch aus der konservativen Ecke. In einem Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnet der Nahostkorrespondent Rainer Hermann die Rückführung als „deutsche Illusion“. Hermann weist darauf hin, dass es auch in Jordanien eine große Zahl syrischer Flüchtlinge gäbe, denen es keineswegs gut gehe, die aber trotzdem nicht zurückkehren würden. Die wenigen, die es versucht hätten, hätten schlechte Erfahrungen gemacht. Ein Ende des Krieges sei nicht in Sicht. Das Land sei so sehr zerstört wie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Gebiete, deren Bevölkerung verschiedenen Konfessionen anhänge, seien während des Krieges „gesäubert“ worden. Die Vertriebenen könnten deshalb nicht einfach in ihre Häuser zurück, auch wenn diese unzerstört seien. Bewaffnete lokale Gruppen und Landminen stellten eine Gefahr für Leib und Leben dar. Von Menschenrechtsorganisationen wurde auch immer wieder vorgebracht, dass junge Männer, die geflohen seien, vom Asad-Regime wegen Wehrdienstverweigerung bzw. Fahnenflucht bestraft werden könnten. Entsprechende Drohungen von Vertretern des Regimes hat es gegeben. Potenzielle politische Gegner werden vom Regime nicht mit Samthandschuhen angefasst.