Sieben der zehn schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas stehen in Deutschland

Sieben der zehn schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas stehen in Deutschland

Nach einem Ranking des britischen Thinktanks Ember kommen Kohlekraftwerke in Deutschland bei der Verschmutzung besonders schlecht weg. Ember benutzte für seine Analyse Daten aus dem Emissionshandelssystem, das außer den 27 Staaten der EU auch Großbritannien und Norwegen umfasst, nicht aber Weißrussland, Ukraine, Russland, Türkei und Serbien. Die Verschmutzung bemisst der Thinktank in CO2-Emissionen. Ein Kohlekraftwerk wird demnach umso schmutziger je mehr es gebraucht wird. Andere Emissionen als CO2 werden nicht berücksichtigt. Mit dieser Einschränkung belegen deutsche Kraftwerke bei den Verschmutzern 7 der ersten 10 Plätze in der Europa. Auf Platz eins der Liste befindet sich Belchatow in Polen, gefolgt von den RWE-Kraftwerken Neurath und Niederaußem. Insgesamt stellt der Thinktank einen Anstieg der CO2-Emissionen aus europäischen Kohlekraftwerken im vergangenen Jahr fest. Die Emissionen seien aber noch immer etwas niedriger als vor Corona. Da es auch im Vergangenen Jahr Lockdowns gab, dürfte diese Verbesserung gegenüber 2019 auf das Konto der Viren gehen.

 

Angesichts des Krieges gegen die Ukraine dürfte in nächster Zeit in Europa trotz des Steinkohleboykottes gegen Russland, der nach einer Übergangsfrist von 4 Monaten voll in Kraft tritt, vermehrt auf Kohle zur Energieerzeugung zurückgegriffen werden. Insbesondere besonders schmutzige Braunkohle ist in Deutschland vorgesehen. Hauptsächlich aus Methan bestehendes Erdgas ist weil neben Kohlenstoff auch Wasserstoff oxidiert wird, etwas weniger klimaschädlich als Kohle. Ember empfiehlt den forcierten Ausbau von alternativen Energiequellen. Da sind ja auch fast alle dafür so lange das Windrad nicht in der eigenen Aussicht steht.