Wie breit medial berichtet, kann der Gewinn aus der Badenova das Defizit innerhalb der Stadtwerke Freiburg GmbH nicht mehr ausgleichen. Die öffentlichen Bäder und besonders die städtische Verkehrsgesellschaft, die VAG macht ein zu großes Minus. Nach aktueller Vorschau, so die Stadt, wird die VAG 2017 mit einem Fehlbetrag von 22,8 Millionen Euro abschließen. Grund seien die vergangenen Investitionen in Strecken und Bahnen und die damit auch erhöhten Personalkosten. Deshalb sollen nun vorerst keine weiteren Linien, wie etwa nach Sankt Georgen, mehr gebaut werden und auch keine zusätzlichen Investitionen in Barrierefreiheit nach den bereits definierten Maßnahmen bis 2020 mehr getätigt werden. Zusätzlich solle die VAF bis 2020 nach Willen der Stadt 5,5 Millionen einsparen.
Zu was das führt erklärt die Grüne Alternative Freiburg in einer Presseerklärung. Sie kritisiert, die jetzt schon geringeren Taktzahlen bei den Straßenbahnen, was die VAG und die Stadtregierung als Straffung des Liniennetzes schönrede und die jetzt bereits angekündigten Erhöhungen der Fahrpreise.
"Die Stadt Freiburg hat in unsinnige Straßenbahnlinien wie die Messe- und Rottecklinie investiert und das rächt sich jetzt.“ so die GAF. Deniz Erol, Sprecher der GAF moniert: „Bereits vor Jahren haben unsere StadträtInnen Coinneach McCabe und Monika Stein davor gewarnt, nur wegen Landes- bzw. Bundeszuschüssen, die begrenzte Zeit zu erhalten waren, unnötige Investitionen vorzunehmen. So wurden Steuergelder - nicht nur der Kommune - verschwendet!“
Angesichts des nun kommunizierten Finanzloches mutet die neu entstehende Linie über den Platz der alten Synagoge, nur wenige Meter von der Linie über den Bertholödsbrunnen entfernt, wirklich absurd an. Wenn jetzt, wie im Sonntag zu lesen, die Regiokarte zu Disposition steht, die vielen, oft mit weniger Geld, eine vernünftige Mobilitätsalternative zum Individualverkehr bietet, ist das angesichts der Fehlplanungen skandalös. Höhere Fahrkartenpreise würden den ÖPNV in Freiburg selbst, noch unattraktiver machen, als er, etwa aufgrund fehlender Kurzsstreckentickets und relativ langer Fahrtzeiten für kurze Strecken, eh schon ist. (FK)