Wie deutsche Medien mit einer Gewalttat umgehen: Sind von einem Amokschützen ermordete Zeugen Jehovas irgendwie selbst schuld?

Sind von einem Amokschützen ermordete Zeugen Jehovas irgendwie selbst schuld?

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Daniel Strauß; Lizenz: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, Daniel Strauß (8264582172), CC BY-SA 2.0
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In Hamburg ermordet ein Amoktäter Mitglieder einer Gemeinde der Zeugen Jehovas und viele Medien haben nichts besseres zu tun als darüber zu sinnieren, was das mit den Zeugen Jehovas nun ansich zu tun haben könnte, nur weil der Täter sich früher einmal selbst dieser Religionsgemeinschaft angeschlossen hatte. Der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg der deutschen Sinti & Roma, Daniel Strauß kritisiert, den Umgang mit den Morden an Zeugen Jehovas im Gespräch mit Radio Dreyeckland heftig. Bei einem Amoklauf an einer Schule würde man ja auch nicht zuerst Fragen, welchen Anteil hatten die Schüler daran dass es zu dieser Tat kam. Er erinnert auch daran, dass die Zeugen Jehovas eine zugelassene Religionsgemeinschaft sind, so wie die großen christlichen Kirchen und dass sie ihre Friedfertigkeit unter anderem dadurch bewiesen haben, dass sie sich dem Nazi-Regime konsequent verweigert haben, obwohl sie auf diese Weise selbst zu einer (spät anerkannten) Opfergruppe wurden.

jk