Spanisches Rettungsschiff legt in Barcelona an

Spanisches Rettungsschiff legt in Barcelona an

Während die Blockade des Mittelmeers für zivile Seenotrettung in vollem Gange ist und Schiffe verschiedener Hilfsorganisationen in den Häfen von Malta und Marseille festsitzen, ist gestern das spanische Rettungsschiff Open Arms mit 60 geretteten Menschen an Bord in Barcelona eingelaufen. Die spanische Regierung hatte vergangene Woche die Genehmigung dazu erteilt. In Barcelona sollen die Geretteten zunächst medizinisch versorgt und anschließend registriert werden.

Das Schiff hatte die Menschen rund 30 Kilometer vor der libyschen Küste von einem Schlauchboot gerettet. Italien und Malta hatten der Open Arms danach das Einlaufen verweigert. Die spanische Regierung hatte sich daraufhin zur Aufnahme der Geflüchteten bereiterklärt und die anderen EU- Länder dazu aufgefordert, gerettete Flüchtlinge mit Würde zu behandeln. Oscar Camps von der Organisation Proactiva Open Arms betonte aber, dass man am vergangenen Wochenende noch mehr Menschen hätte retten können, wenn man nicht aufgrund der italienischen Blockade und der darauffolgenden Fahrt nach Spanien daran gehindert worden wäre. Es sei trotz der 60 Geretteten traurig zu wissen, dass gestern weitere 63 Menschen gestorben seien. Man habe letztlich nur nur 60 Menschen an Bord, hätte aber 270 mehr retten können, twitterte er gestern.

Italiens neue Regierung hatte zuletzt mehreren Rettungsschiffen die Einfahrt in ihre Häfen verwehrt. Vor der Open Arms waren die Aquarius und SOS Méditerranée sowie die Lifeline betroffen. Die Schiffe waren tagelang auf dem Meer blockiert. Die Aquarius durfte schließlich Mitte Juni in Spanien anlegen, die Lifeline nach langem Warten in Malta.