Gestern wurde von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) den „Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“ der Bundesregierung vorgestellt. Allein von 2012 bis 2016 sind die Angebotsmieten in Deutschland demnach im Durchschnitt um 16 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Altmieten um durchschnittlich 1,3 Prozent. Hendricks räumte ein, dass selbst die Mittelschicht Schwierigkeiten habe, in Städten bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Besonders in Metropolen und Universitätsstädten herrscht Wohnungsknappheit. Dem will die Ministerin durch 350.000 neu gebaute Wohnungen pro Jahr begegnen. Um einkommensschwache Haushalte zu unterstützen schlägt sie vor, das Wohngeld regelmäßig zu erhöhen. Die Höhe des Wohngeldes errechnet sich aus dem Einkommen, der Miete und der Anzahl der Haushaltsmitglieder.
Als Gründe für die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt werden im Bericht die steigenden Einwohnerzahlen in urbanen Regionen, sowie die Attraktivität von Immobilien als Kapitalanlage für InvestorInnen aus der ganzen Welt genannt. Ob die von der Bundesregierung eingeführte Mietpreisbremse, die NeumieterInnen vor übertriebenen Mieterhöhungen schützen soll, ihr Ziel erreicht, wird in dem Bericht nicht thematisiert. In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, in dem seit den Landtagswahlen CDU und FDP an der Regierung beteiligt sind, soll die Mietpreisbremse sogar wieder abgeschafft bzw. abgeschwächt werden.