Studie bezweifelt Sinn vieler Lebensmittelzertifikate

Studie bezweifelt Sinn vieler Lebensmittelzertifikate

Die von der Nichtregierungsorganisation Changing Markets Foudation (CMF) mit Hauptsitz in den Niederlanden erstellte Studie wirft einigen Organisationen, die Lebensmittelzertifikate vergeben, Betrug vor. So soll das Gütesiegel RSPO für Palmöl bedeuten, dass Umweltstandards und Arbeitsrechte eingehalten werden. 19 % der weltweiten Palmölproduktion wird laut der Studie derzeit zertifiziert. CMF bezweifelt die Einhaltung dieser Standards. Größter Palmölproduzent sei Indonesien und zugleich das Land mit der zweitgrößten Rate bei der Vernichtung von tropischem Regenwald.

Kras geht es laut der Studie auch bei der Zertifizierung von Fischprodukten zu. Hier steht das Siegel MSC – Marine Stewardship Council – in der Kritik, das rund 300 Fischereien weltweit zertifiziert. Die Studie bemängelt, dass mehrere Fischereien zertifiziert würdem, obwohl ihre Schiffe zum Teil in überfischten Fischgründen fischen würden, hohe Beifangquoten hätten und in einigen Fällen auch gegen nationale Gesetze verstießen.

Laut der Welternährungsorganisation (FAO) sind nahezu 90 % der weltweiten Fischbestände voll befischt oder überfischt. Trotzdem plant MSC den Anteil der Fischprodukte mit ihrem Siegel von derzeit 12 % auf 20 % zu erhöhen.