Nach 225 Tagen im Hungerstreik wurde der türkische Grundschullehrer Semih Özakca am Freitag am Ende eines Prozesstages unter strengen Auflagen aus der Haft entlassen. Er muss nun allerdings eine elektronische Fußfessel tragen und darf seine Wohnung nur zur medizinischen Behandlung und für Gerichtsanhörungen verlassen. Die Haftentlassung der Universitätsdozentin Gülmen wurde allerdings abgelehnt. Die Beiden protestieren mit einem Hungerstreik gegen ihre Entlassung aus dem Staatsdienst. Nach 75 Tagen Hungerstreik waren sie festgenommen worden. Ihnen werden die derzeit typischen Vorwürfe gemacht: Terrorpropaganda, Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Volksverhetzung.

Zeitgleich zur Haftentlassung von Semih Özakca wird erneut über eine Verhaftungswelle gegen linke JournalistInnen berichtet. Insbesondere soll sie sich gegen JournalistInnen, die aus den kurdischen Gebieten berichtet haben, richten. (FK)