Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat die Ausarbeitung einer neuen Verfassung bekanntgegeben. Auch die oppositionelle Republikanische Volkspartei (CHP) ist bereit mitzuarbeiten. Schon vor dem Putsch waren sich alle Parteien im Prinzip einig, dass die nach dem Putsch von 1980 im Auftrag des Militärs geschriebene Verfassung geändert werden muss. Ein Anlauf dazu ist aber vor allem an Erdogans Wunsch nach einem Präsidialsystem gescheiert, dass seine persönliche Machtfülle legitimieren würde. Dass die Opposition nun bereit ist, an einer neuen Verfassung mitzuarbeiten heißt noch nicht, dass sie Erdogan in seinem Lieblingspunkt nachgeben wird. Mit im Boot sind neben der CHP auch die Ultranationalisten von der MHP. Die prokurdische HDP, die die drittgrößte Fraktion im Parlament stellt, wird von Erdogan dagegen einfach übergangen.