Türkische Mediziner*innen sollen mundtot gemacht werden

Türkische Mediziner*innen sollen mundtot gemacht werden

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Logo der Vereinigung der türkischen Mediziner*innen (Berufsverband)
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
TTB

Am 26. September wurde die Vorsitzende der Vereinigung der türkischen Mediziner*innen (TTB), Şebnem Korur Fincancı festgenommen und sofort inhaftiert, weil sie auf eine Frage in einem Interview gesagt hatte, die Behauptung die türkische Armee habe bei einer Operation im Nordirak Giftgas eingesetzt, sollte untersucht werden. Ihr werden "Propaganda für eine Terrororganisation" und "Erniedrigung der türkischen Nation, des Staates der türkischen Republik, des Staates und seiner Organe" vorgeworfen. Einen Tag zuvor hatten Erdogan und sein Koalitionspartner Devlet Bahceli die TTB und insbesondere ihre Vorsitzende öffentlich angegriffen. Zugleich kündigten Erdogan und sein Justizminister an, dass die die TTB und andere häufig kritische Berufsvereinigungen betreffenden Gesetze geändert würden. Offensichtlich geht es auch darum die Kritik der TTB an der Gesundheitspolitik der Regierung loszuwerden. Die Gesundheitspolitik hat zu einer Überlastung des Personals geführt und zu Frust bei Patient*innen und ihren Angehörigen, die immer häufiger zu Gewalt gegenüber dem Gesundheitspersonal bis hin zum Totschlag führt. Radio Dreyeckland sprach mit Prof. Dr. Ali Ihsan Ökden.

jk