Prozess wegen Todschlag an Mahdi ben Nacer in Waldshut-Tiengen: Täter mit rechtsradikaler Gesinnung erwartet vergleichsweise geringes Strafmaß

Täter mit rechtsradikaler Gesinnung erwartet vergleichsweise geringes Strafmaß

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Wikicommons, Lizenz: Christian Stüben, Säulengang des alten Landgericht, Wuppertal, Eiland 1, CC BY-SA 3.0

Inhaltswarnung: Explizite Schilderung physischer und rassistischer Gewalt

Am gestrigen Montag, dem 11.11.2024, fand am Landgericht in Waldshut-Tiengen ein erneuter Prozesstag in einem schockierenden Verfahren statt. Ein Täter mit rechtsradikaler Gesinnung soll den tunesischen Asylsuchenden Mahdi Ben Nacer nach einer verbalen Auseinandersetzung zuhause aufgesucht und erschossen haben. Beobachtet wurde die Verhandlung von einer kleinen Zuschauer*innenschafft von etwa 30 Menschen, darunter vor allem Familienangehörige des Täters, zivilgesellschaftliche Organisationen und Pressevertreter*innen. Auch Radio Dreyeckland war vor Ort und berichtet über den Prozess. Hier findet ihr den ersten Teil mit einem Bericht zweier Korrespondent*innen zum Tathergang wie er bisher im Prozess rekonstruiert wurde:

14:27

Im zweiten Teil des Prozessberichts geht es unter anderem um Vorwürfe, das Gericht habe Familienangehörige des Opfers nicht ausreichend einbezogen und trete parteilich auf. Dabei stellt ein Deal zwischen Gericht und Staatsanwaltschaft ein geringes Strafmaß für den geständigen Täter in Aussicht:

14:50

Am heutigen Dienstag wird die Verhandlung fortgesetzt wobei nun Zouleikha ben Nacer, eine Schwester von Mahdi ben Nacer, als Nebenklägerin auftreten könnte.