Taliban ermorden bekannten Musiker

Taliban ermorden bekannten Musiker

Wie sein Sohn Jawad Andarabi mitteilte haben Taliban den bekannten afghanischen Musiker und Volkssänger Fawad Andarabi auf seinem Hof durch einen Kopfschuss ermordet. Weiter sagte Jawad Andarabi, die Taliban seien nicht das erste Mal gekommen. Vorher hätten sie das Haus durchsucht und dann aber mit ihnen Tee getrunken. Jawad Andarabi lebte in der nördlichen Provinz Baghlan, die überwiegend von Tadschik*innen und Hazara bewohnt wird, die den Taliban ablehnend gegenüberstehen.

Der Mord an dem Musiker Fawad Andarabi erinnert an den Mord an dem bekannten Komiker Nazar Mohammed Ende Juli. Damals hatten die Taliban ihre Täterschaft zunächst bestritten, mussten sie aber aufgrund von Video-Aufnahmen eingestehen. Auch diesmal räumte der Sprecher der Taliban Zabihullah Mudschahid den Mord nicht ein und versprach eine Untersuchung.

Es ist offenbar, dass es den Taliban darum geht, gesellschaftliche und kulturelle Leitfiguren zu beseitigen, seien sie Träger der westlichen Kultur oder einer einheimischen Kultur, die nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Die Taliban sollen in sozialen Medien auch selbst Aufnahmen verbreitet haben, die die Zerstörung der Instrumente im Nationalen Musikinstitut zeigen. Das Institut wurde geschlossen.

Zuvor hatte Zabihullah Mudschahid in einem Gespräch mit der New York Times erklärt: "Musik ist im Islam verboten, aber wir hoffen, dass wir die Leute davon überzeugen können, solche Dinge zu lassen, ohne Gewalt anwenden zu müssen."

Quellen: Hindustan Times, BirGün

jk