Äthiopiens Pläne zur Schließung eines Flüchtlingslagers stoßen auf Kritik

Äthiopiens Pläne zur Schließung eines Flüchtlingslagers stoßen auf Kritik

Äthiopien bereitet die rasche Schließung eines Flüchtlingslagers nahe der Grenze zu Eritrea vor. Die Bewohner*innen sollen in Städten und in den anderen Lager im Norden des Landes untergebracht werden, die laut UN Angaben allerdings bereits überfüllt sind. In dem betroffenen Lager leben 26 000 eritreische Geflüchtete darunter sind 1 600 minderjährig.

Die äthiopische Agentur für Geflüchtete und Rückkehrer argumentiert für die Schließung mit der mangelnden Versorgung mit Wasser und Elektrizität. Eine Konsolidierung mit den anderen Lagerung würde demnach eine bessere Versorgung ermöglichen.

Das UN Kommissariat für Flüchtlinge befürchtet aber das die anderen Lager in der Region bereits an ihre Kapazitätsgrenze gelangt sind. Die mangelnde Infrastruktur und unzureichende Wasserversorgung können daher einen Zuwachs nicht vertragen. Zudem würde die Gefahr eines Ausbruchs der Coronaerkrankung in den Lagern durch höhere Dichte an Bewohner*innen begünstigt werden. Al Jazeera berichtet, dass auch die Bewohner*innen die geplante Umsiedlung daher kritisieren und in einem Schreiben an die UN ihre Angst vor einer höheren Infektionsgefahr ausdrückten.

Die Entscheidung das Lager zu schließen reiht sich außerdem in eine politische Kurswende ein. Im Januar hatte die äthiopische Regierung eine Regelung aufgehoben nach der alle eritreischen Einwander*innen automatisch Asyl beanspruchen konnten. Diese Entscheidung stifte Angst und Verwirrung unter den Geflüchteten beklagt eine Wissenschaftlerin von Human Rights Watch. Allein in der Grenzregion befinden aktuell sich fast 100 000 Geflüchtete aus Eritrea.

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