Tod von Rayshard Brooks in Atlanta: Staatsanwalt verneint Lebensgefahr für Polizisten

Tod von Rayshard Brooks in Atlanta: Staatsanwalt verneint Lebensgefahr für Polizisten

Nach dem Tod von George Floyd unter dem Knie eines weißen Polizisten ist der Tod von Rayshard Brooks das zweite Beispiel von tödlicher Polizeigewalt gegen einen Farbigen in den USA in kurzer Zeit. Brooks starb in der Nacht zum Samstag. Laut der Autopsiebericht hatten ihn zwei Kugeln im Rücken getroffen. Zuvor war Brooks beim Warten vor einem Schnellimbiss in seinem Auto eingeschlafen und behinderte dadurch andere Autofahrer. Die herbeigerufene Polizei weckte ihn, worauf Brooks an die Seite fuhr. Anschließend sprachen die Polizisten mit ihm und machten einen Alkoholtest. Als ihm ein Polizist dann plötzlich Handschellen anlegen wollte, eskalierte die Szene. Brooks wehrte sich und entwedete einem Polizisten ein Elektroschockgerät, mit dem er flüchtete. Dann soll er laut Polizei das Gerät in Richtung der beiden Polizisten gehalten haben, worauf ein Polizist die tödlichen Schüsse abgab. Der zuständige Staatsanwalt, Paul Howard sagte nun nach Auswertung von Video-Aufnahmen im Gespräch mit dem Sender CNN, dass es nicht so aussähe, als habe Brooks für irgendjemanden eine Gefahr dargestellt. Er habe 21 Minuten mit den Polizisten gesprochen und sei sehr kooperativ gewesen.

 

Brooks hinterlässt drei Töchter von 1, 2 und 8 Jahren und einen 13-jährigen Stiefsohn.

 

Der Polizist, der ihn erschossen hat, wurde entlassen. Die Polizeipräsidentin von Atlanta ist wegen des Vorfalls zurückgetreten.