Trotz Boom sind die Realeinkommen in BW vor allem nur durch Mehrarbeit um 1,9 Punkte gestiegen

Trotz Boom sind die Realeinkommen in BW vor allem nur durch Mehrarbeit um 1,9 Punkte gestiegen

Nettoeffektivverdienste im Minus?

Während 2011 das zweite Boomjahr in Folge bei Umsätzen und Erlösen der Baden- Württembergischen Industrie (durchschnittlich 8,5%) ergab, war der preisbereinigte Zuwachs der Bruttoverdienste der abhängigen Vollzeitbeschäftigten mit schlappen 1,9 % in Baden Württemberg mehr als mager.
Wird dann noch einbezogen, dass dieser Zuwachs nur durch eine Steigerung um 0,4 Stunden auf 38,8 durchschnittlich geleistete Wochenstunden zu Stande kam, schrumpft das Gesamtergebnis sogar unter die 1 % Marge. Angesichts der Tatsache, dass im produzierenden Gewerbe mit seinem höheren durchschnittlichen Verdiensten, die mehr geleistete Wochenarbeitszeit sogar um 0,9 Stunden stieg (ein Anstieg von 2,5%), die Geringeinkommenszonen aber gerade im Dienstleistungssektor liegen – Zeitarbeit , sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Gastro mit jeweils klar unter bzw. knapp über 25.000 € Brutto-Jahresverdiensten – ist das Ausmass der effektiven Nettolohnsenkung und dessen teilweise krasse Vermehrung erahnbar.
Vor diesem Hintergund ist nicht einmal ansatzweise beruhigend, dass im Unterschied zum Bundesschnitt, bei dem im 4.Quartal die Realeinkommen schon um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr wegbrachen, die baden-württembergischen Beschäftigten noch mit 0,4 % über der Preissteigerungsrate lagen.
Mehr Arbeit flüssig zu machen, lohnt also für die abhängig Beschäftigten nicht und kommt auf Dauer -nicht nur gesundheitlich - teuer zu stehen. (kmm)

Nach: Statistischem Landesamt 16.3.2012
siehe auch : Südwestindustrieboom hält an
oder: Verbrauerpreise im Februar ziehen an