Trump wollte Tübinger Biotech-Firma wohl doch nicht kaufen

Trump wollte Tübinger Biotech-Firma wohl doch nicht kaufen

Die Firma Curevac mit Hauptsitz in Tübingen hat einen Versuch der Regierung Trump, das Unternehmen zu kaufen, in eindeutigen Worten dementiert. Die Welt am Sonntag hatte berichtet, der US-Präsident Donald Trump wolle die Firma kaufen, bzw. deutsche Wissenschaftler mit hohen Geldbeträgen in die USA locken. Ein Impfstoff gegen Covid-19, an dessen Realisierung Curevac arbeitet, solle exklusiv den USA zur Verfügung stehen. Das von Jens Spahn geführte Gesundheitsministerium und später sogar der Minister selbst, bestätigten den Bericht. Am Sonntagabend trat der deutsche Milliardär Dietmar Hopp als Retter auf, der den Verlauf verhindert habe. Dazu wurde er von deutschen Medien wörtlich zitiert. Der deutsche Außenminister Heiko Maas preschte mit einer öffentlichen Rüge der USA vor. Nun hat die Firma die ganze Geschichte dementiert. Ein Vertreter von Hopp im Aufsichtsrat, erklärte in einer Telefonkonferenz, Hopp habe sich nur allgemein geäußert, also nicht auf ein konkretes Angebot bezogen.

 

Nicht nur das Verhalten von Hopp mutet seltsam an, sondern auch die Berichterstattung der deutschen Medien. Das Dementi der Firma über das deutsche Medien am Dienstag breit berichteten, war nämlich bereits am Sonntagabend bei CNN International zu lesen. Derweil wurde Hopp am Sonntag und Montag als Retter gefeiert.

 

Indessen scheint hinter den Kulissen doch mehr gelaufen zu sein, auch wenn ein Übernahmeangebot, in der Form wie es Die Welt am Sonntag berichtete, eher unwahrscheinlich ist. Trotzdem gibt es ein auffallendes Zusammentreffen von Fakten: Am 2. März besuchte der Leiter von Curevac, Dan Manichelli zusammen mit anderen Impfstoff-Experten Trump im Weißen Haus. Am 11. März übernahm wieder Ingmar Hoerr die Leitung von Curevac. Hoerr hatte Curevac vor 20 Jahren gegründet. Seine zweite Amtszeit war aber sehr kurz. Am Montag gab die Firma bekannt, Hoerr habe sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Curevac wird nun kommissarisch geleitet. Unterdessen hat die Firma eine Zusage über 80 Mio. Euro Fördermittel von der EU-Kommission erhalten.