Impfstoff von Curevac rückt in immer weitere Ferne

Impfstoff von Curevac rückt in immer weitere Ferne

Die Erwartungen auf eine Zulassung des Corona-Impfstoffes von Curevac rücken in immer weitere Ferne. Noch im April hatte das Tübinger Unternehmen angegeben, man hoffe auf eine Zulassung im Mai, spätestens im Juni. Als der Mai zuende ging, rechnete man trotzdem noch mit einer Zulassung im zweiten Quartal, also bis Ende Juni. Nur wenige Tage später sprach der Baden-Württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha von Komplikationen bei der Zulassung. Diese werde frühestens Ende August erfolgen. Nun teilt der Mannheimer Morgen mit, dass das Bundesgesundheitsministerium für die laufende Impfkampagne nichtmehr mit Curevac rechne.

 

Vor einem Jahr hatte es nach Medienberichten, der amerikanische Präsident Donald Trump wolle den Impfstoff von Curevac exklusiv für die USA, einen Hype um die Tübinger Firma gegeben. Der Mehrheitseigentümer Dietmar Hopp trat als vermeintlicher Retter auf. Ursula von der Leyen versprach Förderung durch die EU und der deutsche Staat kaufte für 300 Mio. Euro Anteile an der Firma. Trumps Übernahmeversuch wurde allerdings durch nichts bestätigt. Der Vorstandsvorsitzende Menichella, der zusammen mit den Vertretern anderer Firmen mit Trump gesprochen hatte, wurde wenige Tage nach dem Gespräch abgelöst. Indessen hat die EU bis zuletzt fleißig bei Curevac bestellt und dies auch schon bevor man in Brüssel auf den Gedanken kam, auch beim erfolgreichen Mainzer Konkurrenten Biontech zu bestellen.

 

Zu Gunsten von Curevac sei allerdings erwähnt, dass die Firma versucht hat, einen besonders ambitionierten mRNA-Impfstoff zu entwickeln, der auch bei etwas höheren Temperaturen lange gelagert werden kann und daher auch für ärmere Länder eher geeignet ist. Darauf soll auch ein weiterer Einsteiger bei Curevac gedrungen haben, Bill Gates.