Prof. Dr. Egon Flaig ist am Dienstag, den 19. Januar, zu Gast an der Uni Freiburg. Flaig fällt besonders durch seine zweifelhaften Äußerungen gegenüber dem Islam auf. Er unterstellt dem Islam pauschal eine kriegerische Tendenz, die er historisch zu begründen versucht, und spricht in der FAZ vom "Märchen von der islamischen Toleranz". Die Gruppe Kritische Uni von der Universität Rostock, wo Flaig bis 2014 lehrte, beschreibt seine Sichtweise folgendermaßen:
„Flaig vertritt in seinen Veranstaltungen regelmäßig eine Globalgeschichte des Kampfes der Kulturen. In Flaigs Geschichte bedrohen und bekämpfen seit mindestens 5000 Jahren die östlichen Barbaren die westlichen zivilisierten Hochkulturen. Ein Kampf, der sich bis heute zieht und bei dem jetzt die christlich-abendländische Zivilisation vom Islam als Wiedergänger der östichen Barbaren bedroht sei.“
Als positives Gegenbild vom Islam imaginiert er also einen angeblich christlich-europäischen Kulturkreis. Diesen sieht er weniger kritisch: Für den Kulturkämpfer Flaig ist der Holocaust so singulär wie „der Rotz in meinem Taschentuch“.
Daneben wendet sich Flaig gerne gegen sogenannte Politische Korrektheit; er nennt es in der FAZ "die pestartige Virulenz der Political Correctness und [das] Gutmenschentu[m] mit seiner spezifischen Intelligenz". Einen (bitteren) Vorgeschmack auf seine Thesen gibt ein studentisches Gegenkolloquium, das Flaigs Vorlesung zur Alten Geschichte rezensiert.
Der Vortrag findet am 19.1 von 16-18 Uhr in der Alten Uni (Bertoldstraße 17) im Hörsaal 2 statt. Der emeritierte Althistoriker spricht zum Thema „Von der Historischen zur Politischen Anthropologie. Überlegungen zu neuerlichen turns in der Geschichtswissenschaft", im Rahmen der Ringvorlesung Themenfelder der Anthropologie.