Vater des Hanau-Attentäters ebenfalls von rassistischen Verschwörungstheorien geprägt

Vater des Hanau-Attentäters ebenfalls von rassistischen Verschwörungstheorien geprägt

Wie aus Unterlagen der Ermittlungsbehörden hervorgeht, über die der Spiegel berichtet, steht der Vater des Hanau-Attentäters Tobias Rathjen, H.-G. Rathjen in seinem aggressiven Weltbild seinem Sohn um nichts nach. Tobias Rathjen hatte am 19. Februar in Hanau vor und in zwei Schischabars 9 Menschen mit Migrationshintergrund erschossen. Anschließend fuhr er nach hause und erschoss seine Mutter und sich selbst.

 

Wie nun bekannt wurde, forderte der 73-jährige Vater die Entfernung sämtlicher Gedenkstätten an das Attentat, weil es sich dabei um „Volksverhetzung“ handele. Außerdem forderte er die Rückgabe der Tatwaffe seines Sohnes und der Munition, sowie die Wiederherstellung der Internetseite des Attentäters. In Vernehmungsprotokollen behauptete Rathjen, sein Sohn sei das Opfer einer weltweit agierenden Geheimdienstorganisation geworden. Sein Sohn habe sich nicht selbst getötet, sondern sei von Agenten im Wald erschossen worden, die dann die Leiche bei ihm im Haus abgelegt hätten. Bereits im Jahr 2004 hatte der Vater zusammen mit seinem 1977 geborenen Sohn eine Anzeige wegen Bespitzelung durch einen unbekannten Geheimdienst erstattet. Im Jahr 2017 verlangte der Vater im Bürgerbüro der Stadt, ihn sollten nur deutsche Mitarbeiter betreuen.

 

Nach dem Attentat befand sich der Vater kurze Zeit in psychiatrischer Behandlung. Die Bundesanwaltschaft sieht aber kein strafrechtlich relevantes Verhalten des Vaters.