Verkehrsminister gegen Tempolimit auf Autobahnen

Verkehrsminister gegen Tempolimit auf Autobahnen

Der Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen hat Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eine klare Absage erteilt. Die Forderung der DUH sei „eine Nebelkerze, die fachlich nicht den Argumenten standhält“ behauptete Scheuer. Scheuer möchte die Emissionen über Anreize und nicht über Verbote senken. Unbestritten ist indessen, dass der Kraftstoffverbrauch und damit der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 bei höherer Geschwindigkeit überproportional steigt. Der Vorsitzende der DUH, Jürgen Resch argumentiert darüberhinaus damit, dass sich Autos für geringere Geschwindigkeiten auch leichter bauen ließen, was einen zusätzlichen Effekt sowohl beim Kraftstoffverbrauch als auch beim Materialverbrauch bei der Herstellung hätte. Die Deutsche Umwelthilfe prüft auch rechtliche Schritte, um ein Tempolimit gerichtlichlich durchzusetzen.

 

Deutschland ist das einzige größere Land in Europa in dem es kein oberstes Tempolimit gibt. In Bulgarien gilt 140 als Obergrenze. In Italien sind einige Straßen auch für bis zu 150 Stundenkilometer zugelassen. Alle anderen Flächenstaaten außer Island und Lettland haben Obergrenzen zwischen 130 und 80 Stundenkilometern. Richtig Gas geben kann man außer in Deutschland zum Beispiel auf den Faröer-Inseln, in Andorra, auf Malta und im Fürstentum Liechtenstein, sofern es Autobahnen gibt.