Gegen Rechts.: Was meint ihr, wenn ihr sagt, ihr seid gegen rechts ? Ein Kommentar

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Was meint ihr, wenn ihr sagt, ihr seid gegen rechts ? Ein Kommentar

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s.g.
In Mönchengladbach wurde am 27. Mai, also vor zwei Woche ein Anschlag auf ein Wohnheim der Lebenshilfe verübt. In dem Heim wohnen Menschen mit Behinderungen. Es war eindeutig ein Anschlag von Nazis. denn: auf dem Stein, mit dem sie eine FensterScheibe der Eingangstüreinschlugen, stand „Euthanasie ist die Lösung“ Ein klarer Mordaufruf an Menschen mit Behinderung. Diesmal wurden keine Menschen körperlich verletzt. Aber in ihrer Unversehrtheit. Die NS-Sprache und Ideologie ist eindeutig und die Botschaft auch. Sie richtet sich an alle Menschen mit Behinderungen, ob mit sichtbaren oder unsichtbaren Behinderungen. Sie bedroht alle. Ableismus tötet heisst ein Statement der Community. Die Meldung dieses Anschlages fand relativ wenig Resonanz in Presse und Medien. Kein allgemeiner Aufschrei....! eher lokale Meldungen Nur die Lebenshilfe (eine Sozialinstitution mit ca. 500 Ortsvereinen in der BRD, die Einrichtungen, wie Heime und Behindertenwekstätten in Deutschland betreibt), die Lebenshilfe in Mönchengladbach also rief zu einer Kundgebung auf. Sie ging allerdings bei der Organisation der Kundgebung, total über die Menschen mit Behinderungen hinweg. Sie organisierte auch an den bestehenden Communities von Menschen mit Behinderungen vorbei. Als einziger Redner mit Behinderung war der Bundesbeauftragte Jürgen Düsel angefragt. Es gab deswegen im Vorfeld viel Kritik an dem Vorgehen der Lebenshilfe von Seiten vieler behinderter Menschen, u.a. von der Gruppe Rollfender Widerstand . Nach dem Motto; Nichts über uns ohne ohne uns! wollten sie einen Redebeitrag halten. Eine Person aus der Gruppe bat im Vorfeld darum, als behinderter Mensch sprechen zu können - schließlich galt der Anschlag, wie an der hinterlassenen Botschaft erkennbar, den Behinderten selbst und nicht der Institution oder den Mitarbeitenden. Die Botschaft galt der gesamten Behindertencommunity. Die Person, die einen Redebeitrag halten wollte, bekam eine Absage von der Lebenshilfe. Sie hätte Folgendes gesagt: Hier Auszüge aus dem nicht gehaltene Redebeitrag Kurzer Einschub: Wenn die Lebenshilfe die Menschen zur Sprache hätte kommen lassen, denen der faschistischer Anschlag galt, hätte es spannende Beiträge mit der Perspektive von Menschen mit Behinderung geben können; Menschen mit verschiedenen Betroffenheiten ...... Zitat "Wir verurteilen die Anschläge der vergangenen Wochen extrem. Wir sind der Meinung, dass mehr Leute aus Werkstätten, Tageseinrichtungen, Wohngruppen und Co zugehört werden sollte. Und nicht nur Leuten wo die Inklusion von Tag 1 an funktioniert hat. Ich will nicht, dass nur Leute sprechen, .....(die) Glück hatten, dass Inklusion für sie klappt. Sondern alle sollen die Möglichkeit kriegen zu sprechen. Nicht nur heute sondern an allen Tage. Wir wollen diesen Tag auch nutzen, um an die ermordeten Menschen in Potsdam zu gedenken.(am 28.April 2021 waren 4 Personen von einer Pflegekraft ermordet worden) Auch im Ahrtal mussten nur wenige Monate später nach Postdam, 12 Menschen sterben, weil es für sie kein sicheren Fluchtweg aus der Flut gab. ..... und weiter unten heißt es: Wir wollen, dass es überhaupt keine Diskussion gibt, ob Leben von irgendwem lebenswert ist oder nicht. Alle Leben sind lebenswert. Da gibt es keine Diskussion. Das steht nicht zur Debatte. Wir fordern, dass jeder Mensch die freie Wahl hat, wie der Mensch wohnen möchte. Wir fordern die Abschaffung von Heimen und Unterbringung, weil da Gewalt herrscht und Exklusion gefördert wird. Die Aussonderung ist so krass, es gibt keine Begegnungen im Alltag Soweit einzelne Passagen aus dem in Mönchengladbach NICHT gehaltenen Redebeitrag von dem rollfenden Widerstand. Auch hier in Freiburg war es eine Woche später, am 2. Juni, nicht möglich, zu diesem Anschlag einen Redebeitrag zu halten. Am 2. Juni, gab es bundesweit große Demos von "Wir sind die Brandmauer". Gemeinsam gegen Rechts. Hier in Freiburg waren 10 bis 15 000 Mensschen da. So eine riesen Demo gegen Rechts hätte eigentlich DER Ort sein können, um einen gerade aktuell verübten faschistischen Anschlag öffentlicher zu machen, diesen Anschlag zu verurteilen und Solidarität zu zeigen mit denen, die mit am meisten von rechten Ideologien, Hass, Diskriminierung und Gewalt bedrohten marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Und das sind eindeutig Menschen mit Behinderungen, die von Ableismus betroffen sind. Genauso wie Menschen, die von Rassismus betroffen sind, von Sexismus und queer und Transfeindlichkeit, von Antisemitismus,oder wenn sie Sinti oder Roma sind. Die Anfrage, auf der Demo einen kurzen Redebeitrag halten zu können von einer Person aus der Disability Community wurde von der Organisation zuerst vage als möglich angedeutet, in einer anderen Mail dann aber abgelehnt. Es gab also keinen Redebeitrag dazu. Die Begründung war, es wären schon zuviele Redebeiträge von anderen da. Wir bitten um Verständnis o.ä.... Was ist dann aber bitte gegen Rechts? was bedeutet das ? Wenn es inhaltlich nicht gefüllt werden darf? ....Durch aktuelles Geschehen ? Wenn es keine Solidarität gibt und kein Erkennen einer Faschistischen Struktur und Kontinuität, einer antifaschistischen Notwendigkeit an einem bestimmten Punkt. Geschichte nein danke? Alles nur hohl? Wofür stehen Menschenn ein, wenn sie sagen, sie sind gegen Rechts. Was finden sie rechts wenn es ein Anschlag mit Morddrohung auf behinderte Menschen anscheinend nicht ist ? Und: Warum wird Ableismus bzw. warum werden Menschen, mit sichtbaren oder unsichtbarer Behinderung so überhaupt nicht wahrgenommen. Da hört links auf? oder in dem Fall der Demo bürgerliche Mitte? Jetzt, Noch eine Woche später am 9. Juni - Europawahlen. die Rechten gewinnen massiv und liegen ganz Vorne. Gegen rechts sein ! (unbedingt) das heißt aber konkret solidarisch zu sein mit allen Menschen , speziell aber mit denen, die marginalisiert, diskriminiert und ausgegrenzt werden- > mit Menschen mit Behinderungen, die von Ableismus betroffen sind. > mit Menschen, die von Rassismus betroffen sind, von Sexismus und > queer und Transfeindlichkeit,von Antisemitismus,oder mit antiziganismus wenn sie Sinti und Roma sind....gegen Rechts zu sein heißt eintreten für eine freie und diverse Gesellschaft....vor allem konkret im Alltag.

s.g.