In einer Zeit, in der im gesellschaftlichen Diskurs die Zukunft vom Ort der Hoffnung immer mehr zum Ort der Katastrophe geworden ist, haben anscheinend nur noch rückwärtsgewandte Utopien Konjunktur. Davon ließ sich die Redaktion der Blätter des iz3w nicht abhalten und hat ein Heft mit dem Schwerpunkt Utopie & Praxis gemacht. Gefragt wird auch wie europäisch-nordamerikanisch der Begriff der Utopie ist und wie viel vom Kolonialismus darin steckt. Im globalen Süden ist die konkrete Utopie, die mehr ans Hier und Jetzt grenzt, offenbar mehr zu hause, als der Idealzustand, der nur in weiter Ferne zu haben ist. Doch Utopie begegnet auch als einfache Überlegung "Was wäre wenn?" als Imagination queerer Zukunft in der Graphic Novel "Apsara Engine" von Bishakh Som. Soms Zeichnungen beleben auch das Heft mit viel frischer Phantasie. Für diejenigen, die es nicht wissen oder ihnen noch nicht begegnet sind, bzw. das meinen: Apsaras sind Wesen in der Hindu-Mythologie, die sowohl göttlicher als auch schelmischer Natur sind.
Im Gespräch mit Radio Dreyeckland stellen Kathi und Maus vom iz3w das Heft vor.
jk