Widerstand gegen Bio-Tech-Giganten: El Salvador schmeißt Monsanto aus dem Land

Widerstand gegen Bio-Tech-Giganten: El Salvador schmeißt Monsanto aus dem Land

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Wollen unabhängig sein von transnationalen Agrar-Konzernen: Die Farmer in El Salvador
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Es war und ist der vielzitierte Kampf David gegen Goliath. Auf der einen Seite das gerade mal achteinhalb Millionen Einwohner zählende, verarmte Entwicklungsland El Salvador in Zentralamerika. Auf der anderen Seite der Seite der Saatgut-Gigant und Biochemie-Konzern Monsanto.  

El Salvador war jahrelang Abnehmer für dessen Saatgut, das alles war vertraglich mit dem Staat geregelt. Doch der Profit  dieser Geschäftsbeziehung war einseitig. Schlechte Produkte zu überteuerten Preisen, das wollte sich die salvadorianische Regierung nicht mehr länger bieten lassen und was folgte war ein Paukenschlag, der hierzulande  überhaupt nicht vernommen wurde. 

El Salvador schmiss den Marktriesen aus dem Land, was natürlich nicht ohne Folgen blieb. Die US-Politik schaltete sich ein, drohte unter anderem mit dem Streichen von Hilfsgeldern in Höhe von hunderten Millionen Dollar. Doch El Salvador blieb standhaft, schloss mit heimischen Bauern und Saatgutproduzenten die Verträge ab, die zuvor mit Monsanto geschlossen worden waren. Letztendlich mussten auch die USA klein beigeben. Nicht zuletzt aufgrund des öffentlichen Drucks bezüglich ihrer fragwürdigen Handelspolitik. Doch El Salvador ist nicht das einzige Land, das mit dem Einfluss von einigen wenigen Agrar-Marktriesen zu kämpfen hat. 

Bei dem drohenden Abschluss des Freihandelsabkommens TTIP könnten uns bald ganz ähnliche Probleme erwarten:  Knebelverträge, Krankheit verursachende Pestizide und sogenannte „Suizidsamen“, deren Pflanzen kein aussähbares Saatgut zurücklassen. 

Die Organisation EcoViva mit Sitz in Kalifornien hat es sich zur Aufgabe gemacht, ökologische Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Sicherheit und soziale Gerechtigkeit in Zentralamerika und insbesondere in El Salvador zu schaffen. Mitunter leistet EcoViva finanzielle, technische und strukturelle Hilfsleistungen. 

Nathan Weller, Vorstandsmitglied von EcoViva, sprach mit RDL, wie es El Salvador möglich war, den Bio-Tech-Giganten Monsanto in seine Schranken zu weisen und spekulierte über die Folgen, die dies für das Land - und darüber hinaus - bedeuteten.

 

Nähere Infos zur Organisation EcoViva und zu vergangenen und aktuellen Geschehnissen in Zentralamerika und El Salvador findet man auf der Website von EcoViva: www.ecoviva.org