Man dachte, das sei wenigstens vorbei, die Jahre da die deutsche Politik angeführt von Marinerichter a.D. Hans Filbinger, Franz Josef Strauß, Verfassungsrichter Willi Geiger (vormals Staatsanwalt am NS-Sondergericht Bamberg) und anderen auf Extremistenjagd gingen und eine ganze Generation politisch verunsicherten, weil es die Regelanfrage beim Verfassungsschutz gab. Doch langsam häufen sich die Fälle, in denen jungen Menschen wegen ihrer politischen Tätigkeit erneut der Einstieg in ihren erlernten Beruf erheblich erschwert oder verunmöglicht wird. Dazu gehören die Fälle der Klimaaktivistin Lisa Poettinger, der in Bayern der Zugang zum Referendariat als Lehrerin verweigert wurde und des Geoinformatikers Benjamin Ruß, dem eine Assistentenstelle an der TU München nur wegen politischer Äußerungen verwehrt wurde. Bei Radio Dreyeckland schildert Benjamin seinen Fall. Man mag nicht alle seine Analysen teilen, doch das kann ja nicht einfach das Kriterium sein.

Benjamin Ruß wird zusammen mit Lisa Poettinger am Freitag, 11. 4. 25 ab 19 Uhr an einer Podiumsdiskussion im Gewerkschaftshaus unter dem Motto "Wieder Berufsverbote?!" teilnehmen. Weitere Teilnehmer*innen sind:

Werner Siebler, Vorsitzender DGB SV Freiburg und Betroffener des „Radikalenerlasses“
Monika Stein, Vorsitzende GEW Baden-Württemberg
Ulrich Schubert, Fachanwalt für Arbeitsrecht