Wirbel um Video von salafistischen Sittenwächtern in Wuppertal

Wirbel um Video von salafistischen Sittenwächtern in Wuppertal

Ein Video, dass drei junge Männer zeigt, die in orangenen Hemden durch das wuppertaler Nachtleben streifen und mutmaßliche muslimische Glaubensbrüder ansprechen, um sie zur Sittenstrenge zu ermahnen, hat für viel Aufsehen gesorgt. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière sagte der Bild-Zeitung: "Die Scharia wird auf deutschem Boden nicht geduldet". Besonders empört ist de Maizière darüber, dass die Salafisten in seinen Augen wie eine Art Polizei auftreten: "Niemand darf sich anmaßen, den guten Namen der deutschen Polizei zu missbrauchen." In dem Video wird auch ein Plakat gelbes Schild mit der Aufschrift „Scharia controlled zone“ gezeigt. Auf dem Plakat sind verschiedene Dinge durchgestrichen, so eine vermutlich mit Alkohol gefüllte Flasche, aber auch ein Damenschuh mit erhöhtem Absatz.

Das Video wird Salafisten um den Mönchengladbacher Prediger Sven Lau zugerechnet, die es offenbar selbst ins Netz gestellt haben. Lau bezeichnet es als eine „Werbeaktion“.

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek nannte die Sittenpatrouille eine „Zweckentfremdung unserer Religion“. Die Teilnehmer bezeichnete Mazyek als „Halbstarke“.

Der Ausdruck Salafisten kommt von dem Wort salaf „Vorgänger“ gemeint sind die ersten drei Generationen von Muslimen nach Mohammed, die die Vorgänger aller anderen Muslime sind. Angeblich haben sie als einzige, den wahren Islam gelebt. Damals war der Koran noch nicht verbindlich zusammengefasst, trotzdem sollten Salafisten mal den Vollbart zur Seite schieben und in dem Buch lesen. Dort steht geschrieben, dass es im Paradiese durchaus Wein zu trinken gibt. Ob die Huris, die die Gläubigen dort auf grünen Matten erwarten, Stöckelschuhe tragen oder nicht, geht aus dem heiligen Buch allerdings nicht direkt hervor. As-salaam alaikum „Friede sei mit Euch!“