Zentralrat der Juden beklagt „Sehschwäche“ der deutschen Justiz

Zentralrat der Juden beklagt „Sehschwäche“ der deutschen Justiz

Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster hat in einem Interview mit dem Spiegel den Umgang der deutschen Justiz mit antisemitisch motivierten Straftaten kritisiert. "Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass auf dem rechten Auge bei der Justiz eine Sehschwäche vorliegt“, sagte Schuster in dem Interview. Es scheine als würde die Justiz bei antisemitischen Straftaten geradezu nach strafmildernden Umständen suchen. Schuster kritisierte aber auch Juden, die in die AfD eintreten, weil sie sich gegen Muslime positioniere. Er lehne es ab, Muslime pauschal als Feinde der Juden zu sehen.

 

Gegen Antisemitismus setzt Schuster vorallem auf Bildung. Schulbücher würden Juden allerdings zu oft auf die Opferrolle zwischen 1933 und 1945 reduzieren. Es werde vergessen, „dass Juden seit 1700 Jahren in Deutschland leben und zur deutschen Kultur gehören.“