Außenminister Maas ruft zum Kampf gegen den Antisemitismus auf

Außenminister Maas ruft zum Kampf gegen den Antisemitismus auf

Unter dem Namen „Berlin trägt Kippa“ findet am heutigen Mittwoch eine Solidaritätskundgebung gegen Antisemtismus statt. Auch in anderen Städten wird es Demonstrationen geben. Im Vorfeld rief Bundesaußenminister Heiko Maas dazu auf, Betroffene nicht allein zu lassen. "Wenn junge Männer bei uns bedroht werden, nur weil sie eine Kippa tragen, müssen wir deutlich machen: Sie sind nicht allein", sagte Maas dem Blatt.

Jeder Angriff auf jüdische Menschen in Deutschland sei auch ein Angriff auf „uns alle“, niemand dürfe wegen seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder seiner Religion diskriminiert werden.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, meldete sich ebenfalls zu Wort. Er forderte konsequentes Einschreiten gegen jegliche Formen des Antisemitismus. Zur dpa sagte er: „Es darf keine Toleranz für Intoleranz geben. Neben Politik und Gesellschaft sehe ich auch die Religionsgemeinschaften in der Verantwortung. Gerade die muslimischen Verbände sollten klar und unmissverständlich gegen den Antisemitismus in den eigenen Reihen vorgehen." Aber auch jeder andere Bürger könne etwas tun, so Schuster. "Jeder und jede kann Einspruch erheben gegen Judenhass - ob am Arbeitsplatz, in der U-Bahn, auf dem Fußballfeld oder im Freundes- und Familienkreis."

Die geplanten Kundgebungen sind eine Reaktion auf den antisemitischen Übergriff in Berlin vergangene Woche. Zwei Kippa tragende junge Männer wurden beleidigt, einer von ihnen mit einem Gürtel geschlagen.

(JK)