Zwischen Stigma und Akzeptanz - Sexwork Global

Zwischen Stigma und Akzeptanz - Sexwork Global

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"SexarbeiterInnen gehören überall auf der Welt zu den schutzbedürftigsten Gruppen der Gesellschaft", erklärt Amnesty International in einer Pressemitteilung 2015. Die Forderung der Menschenrechtsorganisation, Sexarbeit weltweit zu entkriminalisieren, entfachte nicht nur in Deutschland die ewige Debatte um Prostitution auf ein Neues. Der südnordfunk im November wirft einen differenzierten Blick auf globale Dimensionen der Sexarbeit und lässt SexarbeiterInnen selbst erzählen.

Beiträge der Sendung:

Interview: Das "Schwedische Modell" und die Kritik daran Seit 1998 gilt in Schweden das Gesetz, dass der Kauf von sexuellen Dienstleistungen strafbar ist, der Verkauf hingegen nicht. Das heißt im Klartext: Freier werden verfolgt, Sexarbeiter_innen nicht. Denn Sexkauf reproduziere das patriarchale System und die Gewalt gegen Frauen. Doch tut man den Sexarbeiter_innen mit diesem Gesetz wirklich einen Gefallen? Oder steht nicht vielmehr eine andere (Doppel-) Moral dahinter? Die Feministin und Historikerin Susanne Dodillet von der Uni Göteborg beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Thematik und hat eine klare Meinung dazu.  

Emy Fem über die Arbeit und ihr politisches Engagement für mehr Rechte und gegen Stigmatisierung

Zu Beginn des Jahres 2015 legte das deutsche Bundesfamilienministerium einen Gesetzentwurf vor, der vorgeblich SexarbeiterInnen besser schützen und Zwangsprostitution möglichst verhindern sollte. Das Gesetz umfasste verschiedene Punkt wie etwa eine Anmeldepflicht und Registrierung von SexarbeiterInne wie auch Bordell-Betrieben, eine Kondompflicht der weitesgehend männlichen Sexkäufer und ein Verbot von Flat-Rate-Sexangeboten. Heftige Kritik am Entwurf kam vor allem von Selbstorganisationen von SexarbeiterInnen. Das neue Gesetz würde mehr Frauen in die Illegalität treiben, sichere Arbeitsbereiche wie Wohnungen oder kleine Bordelle könnten nun entfallen. Mal wieder wurde eine vermeintlich gut gemeinte Entscheidung ohne die eigentlich Betroffenen geführt. Ob das Gesetz in seiner jetzigen Form überhaupt beschlossen werden kann, ist noch offen.

Wir sprachen mit der Sexarbeiterin Emy Fem über die Arbeit und ihr politisches Engagement für mehr Rechte und gegen Stigmatisierung

Repression statt Empowerment - Die Situation marginalisierter Gruppen in Rio im Vorfeld der Olympiade

Unter dem Vorwand, Kinder und Jugendliche vor sexueller Ausbeutung zu schützen, werden an den Austragungsorten von sportlichen Großereignissen entsprechende Maßnahmen getroffen; oft gehen diese aber in die entgegengesetzte Richtung. Sie haben Repression von ärmeren Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen in der Sexarbeit zur Folge. Wir sprachen mit Friederike Strack von Hydra e.V. in Berlin und Davida in Rio de Janeiro.

 

Außerdem:

Kopfwelten in Köln - ein lokalhistorisches Projekt der Erinnerungsarbeit

Köln ist, im Vergleich zu Hamburg oder Berlin, so mag man denken, eher eine Provinz in Sachen  Kolonialismus. Die Initiative Köln postkolonial bezeichnet die Stadt hingegen als Metropole des Westens in Sachen Kolonialismus. Wie sie dies begründet und welche transnationalen Kapitel der Kölner Geschichte durch die Recherchen von Köln Postkolonial sichtbar wurden, darüber sprachen wir mit der Afrikanistin und Politikwissenschaftlerin Marianne Bechhaus-Gerst.